Die für alle gültigen Rahmenanforderungen der QM-Richtlinie
Grundelemente des QM
Die Schwerpunkte der Richtlinie sind sicherheitsbezogene Konzepte und die Organisationsentwicklung. Dies betrifft insbesondere
- die Patientenorientierung und ‑sicherheit,
- die Mitarbeiter als wichtige Beteiligte des Systems, sowie deren Sicherheit,
- die relevanten Prozessabläufe der Praxen,
- die Kommunikation und Kooperation,
- den Informations- und Datenschutz sowie
- die Fragen der Verantwortung und Führung.
Werden die zu diesen Themenfeldern gehörenden Maßnahmen und Instrumente fester Praxisbestandteil, steigern sie die Qualität und Sicherheit jeder ärztlichen und zahnärztlichen Einrichtung. Beispiele dafür sind das gezielte Vorgehen bei Notfällen, die Arzneimittelverordnung in Verbindung mit Medikationsplänen oder die Umsetzung der bestmöglichen Hygienemaßnahmen.
Verpflichtungen und Ausnahmen
Der verbindliche Rahmenkatalog enthält mehr als ein Dutzend Methoden und Instrumente, die in einer Praxis genutzt werden sollen. Denn erst mit deren Hilfe entwickeln sich aus den genannten Grundelementen die qualitätssteigernden Arbeitsabläufe und Praxisstrukturen.
Allerdings ist nicht jede Vorgabe zwingend. Wenn die individuellen Praxisverhältnisse einzelne Maßnahmen nicht zulassen, sind diese kein Muss. Auch der Gesamtaufwand darf an die Praxisgröße angepasst sein.
Andererseits sind diese Freiräume begrenzt, da einige Punkte zu den Mindeststandards zählen. Sie sind weiter unten namentlich aufgelistet und verpflichtend einzuhalten.
Die Richtlinie weist zudem darauf hin, dass die Einführung und Nutzung der Qualitätsinstrumente auch regelmäßig einrichtungsinterne Optimierungen erfordert. Als dafür geeignetes Werkzeug empfiehlt sie das PDCA-Prinzip. Dieses Kürzel steht für einen vierstufigen Regelkreis zur kontinuierlichen Prozessverbesserung.
PDCA- Zyklus:
Plan: Planen Sie eine Neuerung bspw. Im Ablauf einer Tätigkeit
Do: Führen Sie diese nun in Ihrem täglichen Ablauf durch
Check: Bringt diese Neuerung / Veränderung den gewünschten Erfolg oder muss Sie an den Praxis betrieb angepasst werden?
Act: Arbeiten Sie nach dem neuen Prinzip und etablieren Sie diesen
Der PDCA Zyklus ist ein kontinuierlicher Ablauf innerhalb eines guten QM-Systems
Zeitvorgaben und Überprüfung der Umsetzung
Gesetzlich vorgegebener Startpunkt des jetzigen Qualitätsmanagement-Systems war der 16. November 2016. Danach neu zugelassene Vertragsärzte, ‑ärztinnen oder ‑kooperationen hatten allerdings drei Jahre Zeit, die Systeme in den Praxisalltag zu integrieren. Bereits bestehenden Praxen und Einrichtungen hingegen blieb nur etwa ein Jahr.
Denn die KVen und KZVen sind rechtlich verpflichtet, den Umsetzungsstand alle zwei Jahre in den Praxen zu überprüfen. Das geschieht mit einer schriftlichen Befragung von jeweils 2,5 % zufällig ausgewählten Ärzten und 2 % Zahnärzten.