Optimierung von Prozessabläufen durch QM

Qualitätsmanagement für optimale Patientenversorgung und Wirtschaftlichkeit 

Warum Qualität wichtig ist?

Qualität beschreibt die Eigenschaften Ihrer Praxis und umfasst alles, was diese auszeichnet. Sie sagt aus, wie gut Ihre Strukturen und Prozesse funktionieren. Daraus ergibt sich wiederum die Qualität Ihrer erzielten Ergebnisse. Wirtschaftlichkeit und Patientenzufriedenheit sind zwei davon, die im besonderen Interesse einer Praxis liegen. Die Qualität wird nach außen getragen und von den interessierten Parteien als positiv empfunden, sobald deren Erwartungen und Anforderungen erfüllt werden.

Da Werbung im Gesundheitswesen nur eingeschränkt erlaubt ist, können Sie die Qualität Ihrer Praxis für sich sprechen lassen. Dies schlägt sich unter anderem auf Arztbewertungsportale, Mundpropaganda und die Frequentierung Ihrer Praxis nieder. Es ist daher in Ihrem Interesse gute Qualität zu präsentieren.

Wie wird Qualitätsmanagement (QM) betrieben?

Seit 2005 verlangt das Sozialgesetzbuch gemäß §§ 135a und 136 SGB V von niedergelassenen Vertragsärzten ein strukturiertes QM-System. Aufgrund der Bedeutsamkeit des Qualitätsmanagements gibt der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) die Richtlinien der vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Versorgung vor.

Beim Qualitätsmanagement in der Arztpraxis wird die Qualität gezielt beeinflusst und überwacht. Dies erfolgt in Form eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP), indem Sie alle Prozesse erkennen, die mit Ihrer Praxis in Zusammenhang stehen. Mit diesem komplexen Überblick ist es Ihnen möglich Risiken zu identifizieren und Fehlerquellen auszuschalten. So können Sie dem Null-Fehler-Gedanken in der Gesundheitsbranche gerecht werden.

Vor diesem Hintergrund ist der Grundsatz des Qualitätsmanagements das Handeln entsprechend des PDCA-Zyklus‘: Planen (Plan), Handeln (Do), Überprüfen (Check) und Verbessern (Act). Dieses Handeln wird im Sinne des KVP kontinuierlich durchgeführt, um stetig besser zu werden und alle Anforderungen zu erfüllen. Um das Prinzip wirkungsvoll in der Praxis zu etablieren, können Sie sich von Unternehmensberatung im Gesundheitswesen unterstützen  lassen.

Welche Qualitätsmanagement-Systeme gibt es?

Der G‑BA schreibt die Grundelemente des QM in seiner Richtlinie vor: Patienten- und Mitarbeiterorientierung, Kommunikation, Prozessorientierung, Datenschutz und Verantwortung gehören zu den zentralen Themen. Aber in der Wahl des Qualitätsmanagement-Systems – das heißt, in welcher Form Sie die Anforderungen realisieren und abbilden wollen – sind Sie frei.

Es existieren jedoch viele QM-Modelle und Zertifizierungsmöglichkeiten, sodass es schwer fällt eine Wahl zu treffen. Zu den bekanntesten zählen die

  • DIN EN ISO 9001
  • EFQM (European Foundation for Quality Management)
  • QEP (Qualität und Entwicklung in Praxen)
  • KPQM (KV Praxis Qualitätsmanagement)
  • KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen).

Ebenso ist eine Zertifizierung Ihrer Praxis für bestimmte QM-Systeme über eine adäquate Prüfstelle möglich. Die Zertifizierung ist nicht verpflichtend, schafft aber gegenüber Patienten und Mitarbeitern Vertrauen und kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Idealerweise lassen Sie sich von Praxisberatern aus dem Gesundheitswesen bei der Wahl eines geeigneten Modells helfen. So können Ihre ganz eigenen Anforderungen Berücksichtigung finden.

Was ist bei der Umsetzung zu beachten?

Zunächst sollten Sie sich bewusst machen, welche Qualitätsziele Sie erreichen wollen. Um authentisch zu sein, sollten diese dem Leitbild Ihres Unternehmens entsprechen. Anhand der entwickelten Ziele können Sie Bewertungsmaßstäbe und Kennzahlen festlegen, die einem kontinuierlichen Soll-Ist-Vergleich dienen.

Ebenso wichtig ist das erfassen aller relevanten Prozesse und Abläufe. Dazu zählt auch der Hygieneplan. Der Hygieneplan ist damit nicht nur gemäß Infektionsschutzgesetz erforderlich, sondern auch im Sinne des Qualitätsmanagements in der Arztpraxis. Um die niedergeschriebenen Verfahren für alle transparent zu machen, empfiehlt es sich diese in einem Qualitätsmanagement Handbuch abzulegen. Es bleibt dabei Ihnen überlassen, ob Sie das Handbuch digitalisieren oder in Papierform zugänglich machen.

Achten Sie nicht nur auf angemessene Kommunikation zu Ihren Mitarbeitern, sondern auch auf umfassende Patienteninformation und Aufklärung. Diese sollten Sie ebenfalls schriftlich festhalten und nach dem Aufklärungsprozess in der Patientenakte festhalten. Mithilfe regelmäßiger Patienten- und Mitarbeiterbefragungen und einem anonymen Beschwerdemanagement können Sie Zufriedenheit evaluieren und stetig Verbesserungsmöglichkeiten für Ihren Praxisalltag finden.

Führen Sie mit der Gründung Ihrer Praxis das Qualitätsmanagement ein! Wenn Sie also planen eine Arzt- oder Zahnarztpraxis zu eröffnen, sollten Sie sich Gedanken machen, wie Sie das Qualitätsmanagement umsetzen möchten und sich an geeigneter Stelle beraten lassen. Auch bei einer bereits bestehenden Praxis hilft Ihnen eine Beratung bei der Optimierung Ihres Qualitätsmanagement-Systems.