Da Ultraschallsonden mit Schleimhautkontakt potenzielle Überträger von Krankheitserregern und in die Kategorie semikritisch A einzuordnen sind, müssen dementsprechende Maßnahmen bei der Aufbereitung beachtet werden.
Ein häufiges Problem dabei ist, dass viele neue Medizinprodukte zur Diagnostik aus thermolabilen und empfindlichen Oberflächen bestehen, die nicht mit herkömmlichen maschinellen Verfahren aufbereitet werden dürfen. Daher müssen die Herstellerangaben unbedingt beachtet werden.
Allgemein sollten Sie bei der Aufbereitung von Ultraschallsonden folgende Punkte beachten:
- Das Ultraschallgerät und die Kabel müssen mindestens arbeitstäglich bzw. sofort bei sichtbarer Kontamination oder nach der Untersuchung von Patienten mit bekannter Besiedlung multiresistenter Erreger oder manifester Infektionen aufbereitet werden.
- Die Ultraschallsonden müssen unmittelbar nach jeder Untersuchung aufbereitet werden. Dafür müssen zuerst der Überzug und eventuelle Gel-Reste sowie anhaftende Körperflüssigkeiten und Sekrete mechanisch entfernt werden bevor die Desinfektion der Sonde erfolgt.
- Handkontaktflächen wie die Tastatur, die Ultraschallgel-Flasche und die Haltegriffe müssen nach jedem Patienten wischdesinfiziert werden.
- Ultraschallsonden-Hersteller sind zwar dazu aufgerufen, Ritzen, Einkerbungen und andere schwer zugängliche Oberflächen bei der Konstruktion zu vermeiden, setzen dies jedoch nicht immer um. Achten Sie also bei solchen Sonden besonders genau darauf, dass alle Flächen vollständig benetzt sind.
- Überprüfen Sie, welches Wirkspektrum ihr Desinfektionsmittel haben muss, um alle eventuell vorhanden Keime inaktivieren zu können.
- Auch die Ultraschallgel-Flaschen können eine Kontaminationsquelle sein. Daher sollte eine Entnahme nur aus Originalgebinden erfolgen. Bei einer ultraschallgesteuerten Punktion empfiehlt es sich sogar einzelne Portionsbeutel zu verwenden.
Auch aufgrund der Tatsache, dass eine Übertragung von Keimen wie MRSA durch Ultraschallsonden bereits nachgewiesen wurde, sollten Sie die Aufbereitung der Ultraschallsonden gewissenhaft durchführen.
Ebenso hat eine Studie einer Klinik in Luzern ergeben, dass auf Ultraschallköpfen in europäischen Krankenhäusern oft mehr kolonienbildende Einheiten vorhanden sind, als auf Alltagsgegeständen wie Haltestangen im Bus oder Toiletten. Wenn das Mal kein Anreiz ist nach jedem Patienten zum Desinfektionstuch zu greifen…
Sollten Sie sich über die Aufbereitung der verschiedenen Ultraschallsonden etwas genauer informieren wollen, folgen Sie einfach dem Link: VAH-Mitteilung zur Aufbereitung von Sonden.