Gezielte Maßnahmen für einzelne Kontaminationsquellen sind sinnvoll und können individuell durch die Einrichtungen umgesetzt werden. Basis für die Maßnahmen sind natürlich individuelle Faktoren, die durch entsprechende Fachpersonal bewertet werden müssen. Hier trotzdem ein paar Auszüge für möglich Maßnahmen an den wichtigsten Kontaminationsstellen:
- Waschbecken mit einem Spritzschutz abschirmen, falls Arbeitsflächen für aseptisches Arbeiten angrenzen
- Zur Reinigung und Desinfektion Präparate auf der Basis von Per- bzw. Chlorverbindungen bevorzugen
- Regelmäßige Kontrolle des störungsfreien Ablaufs
- Bei Verstopfung / Rückstau Ursache schnellstmöglich beseitigen und im Anschluss eine desinfizierende Reinigung durchführen
- In Bereichen mit besonderem Infektionsrisiko:
- auf Waschbecken im Zimmer verzichten
- Abflussleitung mit thermisch desinfizierenden Siphonsystemen ausstatten
Neben den Waschbecken entsteht häufig eine Kontamination durch Toiletten. Daher haben wir hier auch ein paar Maßnahmen für eine ordentliche Hygiene in Praxen oder Pflegeheimen aufgelistet:
- Bei Neu- und Umbau sind spülrandfreie Toiletten zu bevorzugen
- Toilettendeckel vor dem Spülen schließen. Hinweisschilder im Sanitärbereich aufhängen
- Bei Verstopfung / Rückstau Ursache schnellstmöglich beseitigen und im Anschluss eine desinfizierende Reinigung mit Perverbindungen bzw. Chlor durchführen (Hygienefachpersonal informieren)
Besonders im Pflegeheimen stellen zudem Duschen und Duschbecken eine Risiko für die Keimverbreitung dar. Ob Neuinstallation oder Bestand. Hier ein paar Tipps für einen hygienischen Umgang in diesem Bereich:
- Bei Neu- und Umbau beachten, dass Duschbecken und deren Abfluss gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln beständig sind
- Bei ebenerdigen Duschen ohne Spritzschutz sollte das Bodengefälle zum Fußbodenablauf von der Tür bis zum Abfluss vorhanden sein, um stehendes Wasser zu verhindern
- Auf Duschvorhänge verzichten. Falls dies nicht möglich ist, diese mit ausreichend Abstand zum Fußboden bzw. zur Duschtasse installieren. Auf regelmäßige Aufbereitung bzw. Austausch der Vorhänge achten.
- Bei Verstopfung / Rückstau Ursache schnellstmöglich beseitigen und im Anschluss eine desinfizierende Reinigung mit Perverbindungen bzw. Chlor durchführen (Hygienefachpersonal informieren)
Da einige der Punkte sehr kosten- und zeitaufwendig sein können ist es besonders wichtig, dass die Informationsweitergabe an alle beteiligten Personen erfolgt. Mitarbeiter sollten in Schulungen auf die Bedeutung des abwasserführenden Systems hingewiesen und über die richtige Reinigung, Desinfektion und den Ablauf bei Störfällen informiert werden. Auch das Informieren von Personal und Patienten über die hygienisch sichere Nutzung der Sanitäreinheiten, wie zum Beispiel das Schließen des Toilettendeckels vor dem Spülen, kann die Kontaminationsgefahr bereits um mehr als das 10-fache verringern. Hinweisschilder im Sanitärbereich können besonders hilfreich sein, um auch im Alltag an die Maßnahmen zu erinnern.